Zusammenfassung der Newsletter 2021

Zusammenfassung der Newsletter 2021

Zusammenfassung der Newsletter 2021

Innere Freude
Duft der Liebe und Freude.
Die klare Natur des Geistes, das Göttliche, das unendliche Mandala des Raumes verströmen den Duft von Liebe und Freude.

Eine schöne Übung ist in diese Freude und Liebe hineinzuspüren! Fahrt die Fühler und Tentakel Eures Herzens aus und fühlt und riecht in diesen Duft hinein, lasst euch davon erfüllen. Und dann lasst euren Geist heimkommen und ihn ruhen in großem natürlichen Frieden! Das ist seine Natur, das ist unsere innerste Natur, das ist unser gemeinsames Wesen.

Bitte pflegt die Freude in Euch! Nutzt dazu jede Gelegenheit! Pflegt die feine Freude, die keines Anlasses im Außen bedarf, diese wunderbare Qualität des Unbedingten. Und seid achtsam auf jeden noch so kleinen Anlass zur Freude in der Welt der Phänomene. Beides ist gleichermaßen wichtig, heilsam und stärkend.

Mitten in uns, mitten in unserem Herzen haben wir alle diese pulsierende innere Freude. Sie ist immer da. Jedoch ist unsere Wahrnehmung dieser Quelle manchmal verschüttet von Gedanken, von Trübsinn oder Sorge. Wie können wir dann das Sprudeln dieser Quelle der inneren Freude wieder wahrnehmen und genießen?

Jede noch so kleine Freude, die durch Äußeres ausgelöst ist, bringt unsere innere Freude zum Schwingen. Wenn wir dann unsere Aufmerksamkeit nach innen auf die schwingende innere Freude richten, finden wir zurück zur Quelle. Wie so oft ist es dabei wichtig wie wir mit uns selbst sprechen.

Ein Beispiel: Wir sehen einen herbstlich gelb gefärbten Baum.
Erster Schritt: Seine Schönheit wirklich wahrnehmen, sich einen Moment dafür Zeit nehmen.
Zweiter Schritt: Die Freude dabei empfinden.
Dritter und wichtigster Schritt: Sich selbst bestätigen: „Oh ja die Schönheit dieses Baumes und die Freude, die er mir schenkt, resonieren mitten in meinem Herz, resonieren mit meiner ureigenen inneren Freude.“
Vierter Schritt: Sich der inneren Freude selbst zuwenden und sehen: „Wow, diese ureigene Freude ist unabhängig von der äußeren Freude.“
Fünfter Schritt: Dankbarkeit, dass der Baum geholfen hat meine eigene Freude wieder zum Fließen zu bringen.
Und jetzt kannst du die Augen schließen und dem Duft der inneren Freude folgen. Die Freude freut sich darüber und wird noch mehr duften!

Nicht-Spaltung
Wegen der zahlreichen und kontroversen Diskussionen zum Thema Corona leiden viele Menschen derzeit unter der Erfahrung von Spaltung. Sogar alte Freundschaften zerbrechen daran. Leider erleben wir diese Spaltung auch in der Sangha. Das ist sehr schmerzhaft, und es ist meines Erachtens nicht notwendig.
Wie bei vielen anderen Themen kann man dazu unterschiedliche Meinungen haben. Und man kann diese unterschiedlichen Meinungen auch stehen lassen im Wissen um Größeres, das verbindet. Streiten und Diskussionen führen meiner Erfahrung nach hier nicht zu einem Erfolg, sondern zu Verhärtung und zu Spaltung.

Deshalb meine Bitte an euch: Erinnert euch in der Sangha und in eurer Kommunikation untereinander immer wieder an unsere gemeinsamen Themen, die so viel größer sind als diese Diskussionen. Diese gemeinsamen Themen sind die grundlegende Gutheit, sind Meditation und Achtsamkeit, sind das sich Besinnen auf das Unendliche Mandala des Raumes, in dem alle Phänomene leicht Platz haben, und sie sind die Liebe die dem Menschen gilt, die aus dem Herzen kommt und dem Herzen gilt – unabhängig von welchen Meinungsverschiedenheiten auch immer. Unser gemeinsames Thema ist die Ausrichtung auf den Buddha in uns, ist das Er-Innern des Urgrundes – weit klar unendlich, und ist das stete Bemühen die Klarheit und Freude des Bewusstseins, das wir in Wahrheit sind, in Schönheit und Liebe im Leben zu manifestieren.

Selbstliebe
wir alle SIND Liebe im Zentrum unseres Wesens.
Wir müssen Liebe nicht tun, sondern nur SEIN was wir sind und anerkennen wer wir sind.
Dabei kommt die Liebe zu uns selbst als Erstes („Beginne die Übung mit dir selbst“) – Mitgefühl und Liebe für andere geschehen dann fast wie von alleine.

Wir sind in unserem Wesen Bewusstheit und Liebe – Strahlen und Zuwendung. Ohne Grund und ohne Bedingung dürfen und sollen wir uns selbst lieben – einfach weil wir DA SIND. Damit geben wir uns selbst ein tiefes Angenommen-Sein, ohne Wenn und Aber. Dies öffnet den Raum unserer Herzen, und in diesem liebevollen bewussten Raum können wir voller Liebe auch diejenigen Stellen in uns berühren, die schmerzhaft oder verletzt sind. Diese Liebe führt zu tiefer Befriedung und Entspannung, auch wenn die Verletzungen dadurch nicht immer verschwinden. In der Dimension von Bewusstheit und Liebe sind wir unbegrenzt und ungetrennt. Geben wir dieser Dimension Ausdruck in der Art und der Kunst unseres individuellen Lebens, dann erfahren wir tiefes Bezogensein und sind in der Lage uns selbst und all die Wesen, mit denen wir in Beziehung schwingen, zu lieben.

Graue Wolken der Frustration auflösen
In vielen von uns macht sich Traurigkeit, Frustration und große Müdigkeit wie eine graue zähe Wolke breit. So gar nicht frühlingshaft – und das hiesige kalte Aprilwetter mit wenig Sonnenschein scheint unsere Stimmung zu spiegeln. Und doch – wenn ich aus dem Fenster blicke – sehe ich ein ganzes Bataillon bunter Tulpen, und das Rotkehlchen badet im Teich.

Was können wir da für uns tun? Wie kommen wir von der Wahrnehmung dieser zähen grauen Wolke zur Wahrnehmung der roten Tulpen? Wie kommen wir von Frustration zur funkelnden klaren Natur unseres Geistes?
Ein paar Anregungen:

  1. Die Grundlegende Gutheit in uns selbst erkennen und respektieren. Selbst wenn Emotionen, Empfindungen und Gedanken unterschiedlichster Art in unserem Geist auftauchen und uns manchmal quälend erscheinen, unser Kern bleibt unverändert grundlegend gut. Und wir haben die Freiheit uns immer dieser grundlegenden Gutheit, dieser Basis in uns, die klar liebevoll und freudig ist, zuzuwenden, und die Grundlegende Gutheit in anderen Menschen erkennen und ehren – egal ob wir gerade einer Meinung sind oder nicht.
  2. Gewahrsein und Achtsamkeit pflegen und üben.
  3. Atmen, Lächeln Innehalten. Diese Trilogie stammt von Thich Nhat Hanh. Wir können sie hunderte Male am Tag anwenden – mitten im Tun, mitten im Sprechen. Bewusstes Atmen bringt uns sofort in Kontakt mit unserem Herzen und unserer innewohnenden unabhängigen Freudigkeit. Es bringt uns ins JETZT, in die Präsenz mit all ihrer Lebendigkeit. Ein Lächeln erscheint, und wir halten inne in unseren Gedanken – AHHH.
  4. Das heilige Nicht-Wissen ehren. Wir alle lernen gerade noch tiefer und deutlicher wie Vieles wir nicht wissen was wir zu wissen glaubten. Wenn wir dieses Nichtwissen zulassen, öffnet sich Raum: Raum der Bewusstheit und Raum der Möglichkeiten.
  5. Das Heilige Trotzdem. Oh doch – es wird Frühling. Oh doch – das Leben geht weiter. Oh doch – da ist so viel Wohlwollen unter uns Menschen. Oh doch – ich kann die Samen der Freude und des Glücks in mir selbst berühren und nähren…
  6. Das unendliche Mandala des Raumes und der Geistessenz: Darin hat alles Platz! Jeder Gedanke, jedes Gefühl – und da ist immer noch Weite.
  7. Mitgefühl: Beginnend mit uns selbst, und dann ganz natürlich sich weitend auf Andere: „Mögest du friedvoll glücklich und leicht in Körper und Geist sein!“
  8. Kostbarkeiten sammeln: In den letzten Satsangs bat ich gelegentlich die Teilnehmer/Innen zu überlegen welche Kostbarkeiten sie gerade im letzten krisenhaften und schweren Jahr für sich entdeckt haben. Die Ergebnisse waren sehr berührend, denn die Listen der Entdeckungen waren lang und wunderschön. Am häufigsten wurden genannt: Zeit, Entdeckung der Einfachheit, Dankbarkeit, Stärkung des Mitgefühls und – erstaunlicherweise – Intensivierung von Kontakten.
    Alles fließt…
    Wir alle sind als Menschen wie ein Fluss. Das Wasser ist immer dasselbe – dasselbe wie in den Wolken, im Regen, im Meer.
    Jeder Fluss jedoch hat seine eigene Geschichte: Er bringt Steine mit aus den Gebirgen und Schlamm aus den Ebenen, er beherbergt Fische und Biber, Bäume wachsen an seinen Ufern… An manchen Stellen ist er reißend, an anderen seicht… Ständig verändert sich der Fluss und bleibt zugleich immer ganz, bleibt ein Fluss mitsamt allem was er mit sich trägt in seiner flussigen Individualität – und bleibt immer ein Wasser in seiner innersten Natur.

Setz dich ans Ufer des Flusses und schau! Hab Geduld mit dir und mit den Veränderungen des Flusses! Sieh den Fluss als Ganzes in seiner Individualität und Integrität, und sieh das eine Wasser. Sieh auch die Verbindung zu Allem: jeder Tropfen des Flusses war schon überall – war in den Wolken, war Regen, war an der Quelle und war im Meer, war Teil von Pflanzen und Tieren.

Dann weißt du um die grundlegende Gutheit, dann weißt du um die Beständigkeit des Letztendlichen, dann weißt du um die Veränderlichkeit der Phänomene, und du weißt, dass du nichts weißt.

Schätze und Kostbarkeiten
In den letzten Online-Satsangs haben wir gemeinsam die Schätze gesammelt, die wir trotz und inmitten der Krisen und der Lockdowns in den letzten 15 Monaten für uns entdeckt haben. Und wir haben gemeinsam Möglichkeiten gefunden wie wir diese Kostbarkeiten möglichst gut erhalten, pflegen und wachsen lassen können, wenn das Leben jetzt wieder Fahrt aufnimmt.
Daran möchte ich Euch teilhaben lassen, und daher habe ich eine kleine Auswahl dieser Kostbarkeiten und einige der Möglichkeiten sie weiter zu kultivieren hier zusammengefasst:

Der Schatz: Gelassenheit
• Gelassenheit ist im Herzen verortet und hat mit Vertrauen zu tun
• Sie ist daher NUR aus dem Urgrund heraus erfahrbar
• Sie braucht Meditation und Übung
• Wichtig um Gelassenheit zu bewahren ist es immer wieder in der Präsenz, im Augenblick zu SEIN
• Nötig dafür ist: Achtsamkeit und Bewusstheit

Der Schatz: Wenige Kontakte – dafür aber höhere Qualität
• Nur mit Achtsamkeit ist diese Qualität zu halten
• Achtsamkeit auf den Terminkalender! Nicht zu viel einfüllen…

Der Schatz: Zeit – Stille – Ruhe – Langsamkeit
• Diesen Werten Aufmerksamkeit geben und sie bewusst als Schatz wahrnehmen, und sie gegen Stress und die eigenen oder fremden Anforderungen verteidigen
• Einfachheit kultivieren auf allen Ebenen
• Überprüfen: Wie fühlt es sich an, wenn ich Dinge mit Achtsamkeit, Ruhe und Liebe getan habe?
• Lücken lassen – Nicht zu viele Vorhaben und Pläne

Der Schatz: Nicht-Wissen und der Segen der Planlosigkeit
• Stille
• Die Erleichterung wahrnehmen – nicht wissen zu MÜSSEN.
• Demut
• Atmen Lächeln Innehalten

Der Schatz: Freude an Kleinigkeiten
• Präsenz, Achtsamkeit und Bewusstheit aufrechterhalten
• Offen sein für die kleinen Dinge
• Die kleinen Dinge mit den Sinnen verbinden und den Focus darauf richten
• Diese Freude mit anderen teilen
• Diese Freude mit dem Atem verbinden
• Sich AKTIV der Freude öffnen

Der Schatz: Dankbarkeit
• Dankbarkeits-Tagebuch
• Den Tag mit einem Gedanken der Dankbarkeit beginnen und beenden
• Liste der Nicht-Selbstverständlichkeiten führen (Mutter Erde, das Lebendig-Sein, liebe Menschen etc.)

Der Schatz: Soheit im Jetzt
• Das ist der Weg – den gehen wir weiter
• Das Kleine ist klein und das Große ist groß. Das Große passt nicht in das Kleine hinein
• Nicht ablenken lassen
• Keiner und nichts hat das Recht mich aus der Achtsamkeit für das JETZT herauszuholen
• Genießen in EINFACHHEIT => Reduktion des Vielen
• Nicht vergleichen, bewerten, urteilen
• Die tägliche Routine ist wichtig und zugleich ist jeder Moment neu und frisch
• Aufpassen, dass der Autopilot nicht einschaltet
• Nicht zu schnell werden
• ACHTSAMKEIT

Der Schatz: Natur erleben
• Ein Ritual daraus machen und auch raus gehen wenn man zunächst keine Lust hat
• Umfeld mit Natur gestalten: Blumen in der Wohnung, Balkon etc…
• Urlaub in der Natur
• Staunen!

Den Denkenden Geist gut nutzen
Es ist sehr wichtig, dass wir unseren denkenden Geist gut nutzen. Wir sind spirituelle meditierende Menschen, und sehr viele von euch haben tiefe Einsichten in die letztendliche Dimension des Seins gewinnen dürfen.
Diese Einsichten bringen die Verantwortung mit sich, sie im täglichen Leben und im alltäglichen Denken anzuwenden und umzusetzen.
Unser denkender Geist ersteht aus dem reinen Bewusstsein – er ist eine Manifestation der klaren Natur des Geistes in der historischen Dimension. Dies verleiht ihm Würde wenn wir bereit sind ihn vom klaren Licht des Gewahrseins durchstrahlt sein zu lassen. Dazu gehört, dass wir Bewusstheit und Mitgefühl im Alltag pflegen. Und ohne Frage gehört dazu, dass wir unser eigenes Denken achtsam beobachten, intelligente von weniger guten Gedanken unterscheiden und uns für gute Gedanken entscheiden. Unser inneres Gespräch mit uns selbst ist entscheidend für uns, denn mit niemandem reden wir so viel wie mit uns selbst!
Dazu ein paar Vorschläge:
• Intelligente Gedanken kann man ablegen und wieder „zur Hand nehmen“ – wie Professor Dumbledore bei
Harry Potter, der seine Erinnerungen und Gedanken in einem Denkarium ablegt und bei Bedarf wieder herausnimmt.
Diese Gedanken kleben nicht an uns und verdichten sich nicht zu einem undurchdringbaren nicht mehr
beherrschbaren Knäuel und Dickicht in Kopf und Herz.
• Intelligente Gedanken verführen nicht zu Identifikation und dienen nicht dem Rechthaben-Wollen.
• In intelligenten Gedanken ist stets die Bereitschaft zum Nicht-Wissen vorhanden, die Raum gibt für
Veränderung, Entwicklung und Neues.
• Intelligente Gedanken sind immer bereit überprüft und wenn nötig auch wieder verworfen zu werden.
Intelligente Gedanken bleiben offen und hörend. Sie locken einen nicht in eine Reuse, aus der man nur
mühsam im Rückwärtsgang wieder entkommen kann.

Wenn weniger intelligente, leidverursachende und spaltende-dualistische Gedanken aufkommen, dann ist es gut innezuhalten, zu atmen, zu lächeln – wie Thich Nhat Hanh empfiehlt. Dann ist es gut den Geist heimzuholen, wie die Dzogchen-Meister raten. Dann ist es gut sich zurückzuholen zu HIER-JETZT, zur Wirklichkeit des Seins in der historischen Dimension, wie sie sich direkt und ungekünstelt unseren eigenen Sinnen offenbart, und so gleichzeitig zurückzukommen zur Wirklichkeit des Seins in der letztendlichen Dimension – offen, weit, klar, ohne Anfang, ohne Ende und mit dem Duft von Freude und Mitgefühl. Dann lasse diese Bewusstheit und liebevolle Achtsamkeit deine Gedanken durchdringen, und bleibe dabei auf dem Standpunkt der Offenheit. Falls dann nach einer Weile ein inneres Lachen erscheinen sollte, dann ist das ein sehr gutes Zeichen  So gründe deine Füße fest in unser aller Heimat, unser aller eigentlichem Wesen – der grundlegenden Gutheit – Offen – Weit – Brillanten klar.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein Gutes, Glückliches Gesundes Neues Jahr!

Ich freue mich euch alle bald wieder zu sehen – sei es live oder online!
Mögen alle Wesen Glück erfahren und die Ursachen von Glück!

In Liebe
Pyar