Die Quelle eines Dings sind alle Dinge
Die Quelle eines Dings sind alle Dinge
Buddha sagte: „Die Quelle eines Dings sind alle Dinge“. In diesem kurzen Ausspruch ist die ganze Wahrheit und Schönheit der Existenz enthalten, die in einem ständig bewegten Netzwerk der Abhängigkeit und Verbindung von allem mit allem tanzt. Nichts existiert aus sich selbst heraus. Jeder kleinste Kiesel, jedes Kunstwerk, jedes lebende Wesen, jedes Blatt, jeder Stern steht in Beziehung zu allem, ist in seiner Entstehung abhängig von allem und in seinem Dasein verwoben mit allem. So ist in jedem Grashalm die Sonne, der Wind, der Regen, die Erde, das ganze Universum enthalten. Die meisten Menschen sind sich dessen nicht bewusst. Und die Unbewusstheit, die Unwissenheit ist die tiefste Wurzel des Leidens. Sie führt zur Abgrenzung, zu „ich und der Rest der Welt“, führt zu Gier, Hass, Eifersucht und Neid mit allen ihren Folgen im Kleinen wie im Großen.
Im Bewusstsein der Einheit aller Dinge, der Vernetztheit aller Dinge, der Abhängigkeit und Unbeständigkeit aller Dinge, Wesen und Phänomene zu leben heißt in Freude, Dankbarkeit und Staunen zu leben. So lebend verstehen wir – nicht intellektuell sondern existentiell – tiefer und tiefer die Soheit der Dinge und Wesen und die Buddhanatur in allem – eine Reise ohne Ende. So lebend können wir nicht anders als in Mitgefühl und Liebe sein. Das ist die Einheit von Weisheit und Mitgefühl. In dieser Bewusstheit, Achtsamkeit und diesem Mitgefühl ist Frieden und Gerechtigkeit keine Frage von Regeln, Moral oder Politik mehr, sondern Essenz des Lebens – dann leben wir in Harmonie mit dem Ganzen und tanzen mit der Existenz. Dieses Aufblühen in Erkennen, in Meditation ist die spirituelle Revolution, die die einzig wahre Revolution auch auf der Erde möglich macht: „diese Erde – das Lotusparadies“, wie Hakuin sagt. Nur so ist ein Ende des Krieges, ein Ende des Hasses, ein Ende des Leidens, ein neues Weltbild möglich.